Bekannterweise & gezwungenermaßen reduziert sich das
Pedalieren auf asphaltierter Straße ab November erheblich, und findet quasi nur
noch am Wochenende und einigermaßen trockenen Bedingungen statt. Dem Hörensagen
nach soll es jedoch einsame Carbon- bzw. Alu-Rahmen Ritter(innen) geben, die im
Dunkeln, bestückt mit lichttechnischem Equipment sich auf die Straße trauen,
oder noch einfacher, für ein paar Tage nach Mallorca entfliehen.
Eine andere Variante ist neben dem Mountainbiken das
Cyclocrossen oder auch Querfeldeinfahren.
Einige Eindrücke hiervon möchte ich nun näherbringen, und
vielleicht verspürt Ihr die Lust in den nächsten Wochen (sprich im nächsten
Jahr) Euch einmal auf einen Cyclocrosser zu schwingen.
Angefangen hat es mit der Idee, neben dem Wintertrainingsrad,
gleichzeitig eine Alternative zum Mountainbike zu haben. Somit kam ein
Cyclocrosser ins Spiel.
Ein gestecktes Ziel war es, nach ersten Trainingstagen,
einige Cross-Hobbyrennen bis Ende des Jahres zu absolvieren.
Da sich die Cyclocrossrennen tatsächlich als
Querfeldeinstrecke darstellen, d. h. durch Matschlöcher, durch Sandbunker, über
natürliche Hindernisse/Schikanen (Baumstämme) oder aber Treppen und
quergestellte Holzbohlen, hieß es zunächst einmal den Crosser hinsichtlich des
raschen Ab- und Wiederaufsteigens, Tragen und Schultern in den Griff zu
bekommen. Ihr wisst es ja aus eigener Erfahrung vom RR, ab und zu kann es zu
motorischen Komplikationen kommen, die sich am schmerverzerrten
Gesichtsausdruck deutlich zu erkennen geben;-(
Wie verhält sich nun ein Crosser im Vergleich zum RR/MTB.
Naja er ist agiler als ein MTB, wendiger und direkter als ein RR, in der Regel
leichter als ein MB, weniger komfortabel als ein MTB. Das Bremsverhalten der
Cantilevers ist im trockenen Zustand okay und bei nassen Bedingungen (also fast
immer) eher dürftig.
In Summe gesprochen: so ein Crosser ist ein echtes
Höllengerät und macht riesigen Spaß!
Hier nun ein kurzer Rennbericht des Stevens Cup Laufes in Volksdorf:
Die Hobby-Klasse Ü 40 durfte heute Mal als vorletzte Gruppe,
vor den Ü18 Jungs/Mädchen ran. War
wirklich sehr angenehm eine nicht komplett ausgefahrene und matschige Strecke
vorzufinden.
Zu Erklärung die ersten 20-plazierten (oder so) des Stevens
Cup starten nach aufgezählter Reihenfolge, hiernach dürfen sich alle weiteren
einreihen. Diesmal war ich unter den ersten 20 (aber nur weil einige fehlten
-)), d. h. 4.te Reihe und ca. 19 Fahrer vor mir. Naja ganz okay für die erste
Saison.
Erste Lektion: eine gute Startposition und der folgende Start
machen 30-40 % des Rennen aus.
In Metaphern gesprochen: Nach der ersten Kurve sind die ersten
Fahrer schon 20-30 Sekunden vor dem mittleren Feld, und das hintere Drittel ist
noch dabei das Material zu checken.
Der Parcours war technisch recht anspruchsvoll, 2-3 Baumstämme
und große Wurzelschikanen, eine
Tragepassage, ein Bunkerloch und 1-2 recht matschige kurze Trails, das Ganze
war bestückt mit einigen Hügelchen.
So ca. 200-300 m nach dem Start folgte die erste scharfe
Rechtskurve in die matschige leichte Bergaufphase. Hier kam es zum ersten
kleinen Stau der insgesamt 40 Hobbyisten. Einige Fahrer mussten vom Rad und
einige lagen bereits im schlammigen Geläuf.
Das ist am Anfang völlig normal, schon nach einer ½ bis ¾
Runde entzerrt sich das Gedrängel und es finden die echten Positionsduelle
statt.
Mein Start war eher mittelmäßig, da jemand vor mir aus der
Pedale rutschte, somit hing ich in der ersten halb Runde ein wenig fest. Sodann
konnte ich Position für Position gut machen.
Es macht immer wieder Spaß sich mit den Gleichgesinnten im
Wald zu messen. Zumal man das Gefühl hat, dass es sich bei den Crossern um eine
große Familie handelt. Fair geht vor! Bis auf das Wiederaufsteigen nach der
Lauf- und Tragepassagen -die Laufsohle
war jedes Mal stark verdreckt, sodass ich erst nach dem Ausschlagen der Sohle
in die Pedale kam- lief das Rennen recht gut.
In den letzten 2-3 Runden gab es spannende Manöver zwischen 2 Fahrer und mir, abwechseln überholten wir uns. Am Ende setzte sich jedoch Ihre Erfahrung durch, und ich fuhr als 13.ter von weit über 30 Crossern über die Ziellinie.
In den letzten 2-3 Runden gab es spannende Manöver zwischen 2 Fahrer und mir, abwechseln überholten wir uns. Am Ende setzte sich jedoch Ihre Erfahrung durch, und ich fuhr als 13.ter von weit über 30 Crossern über die Ziellinie.
Es hat wieder einmal riesigen Spaß gemacht!
Zu allerletzt gilt allen freiwilligen Helfern und
Organisatoren ein ganz großes Dankeschön, die sich am Wochenende, den Regen,
Schnee und manchmal auch Orkanböen trotzend, uns das wettkampfbedingte
Cyclocrossen ermöglichen. Vielen Dank!!!
Mit sportlichen Grüßen
sehr schöner Bericht, Sven. Kann allerdings sensiblere Naturen auch abtörnen! Dennoch weiterhin viel Spass, auch im Süden der Republik.
AntwortenLöschenDirk St.