Dienstag, 10. Dezember 2013

Cyclocross – Impressionen und ein Bericht über den Stevens Cup in Volksdorf


Bekannterweise & gezwungenermaßen reduziert sich das Pedalieren auf asphaltierter Straße ab November erheblich, und findet quasi nur noch am Wochenende und einigermaßen trockenen Bedingungen statt. Dem Hörensagen nach soll es jedoch einsame Carbon- bzw. Alu-Rahmen Ritter(innen) geben, die im Dunkeln, bestückt mit lichttechnischem Equipment sich auf die Straße trauen, oder noch einfacher, für ein paar Tage nach Mallorca entfliehen.
Eine andere Variante ist neben dem Mountainbiken das Cyclocrossen oder auch Querfeldeinfahren.
Einige Eindrücke hiervon möchte ich nun näherbringen, und vielleicht verspürt Ihr die Lust in den nächsten Wochen (sprich im nächsten Jahr) Euch einmal auf einen Cyclocrosser zu schwingen.

Angefangen hat es mit der Idee, neben dem Wintertrainingsrad, gleichzeitig eine Alternative zum Mountainbike zu haben. Somit kam ein Cyclocrosser ins Spiel.
Ein gestecktes Ziel war es, nach ersten Trainingstagen, einige Cross-Hobbyrennen bis Ende des Jahres zu absolvieren.

Da sich die Cyclocrossrennen tatsächlich als Querfeldeinstrecke darstellen, d. h. durch Matschlöcher, durch Sandbunker, über natürliche Hindernisse/Schikanen (Baumstämme) oder aber Treppen und quergestellte Holzbohlen, hieß es zunächst einmal den Crosser hinsichtlich des raschen Ab- und Wiederaufsteigens, Tragen und Schultern in den Griff zu bekommen. Ihr wisst es ja aus eigener Erfahrung vom RR, ab und zu kann es zu motorischen Komplikationen kommen, die sich am schmerverzerrten Gesichtsausdruck deutlich zu erkennen geben;-(
Wie verhält sich nun ein Crosser im Vergleich zum RR/MTB. Naja er ist agiler als ein MTB, wendiger und direkter als ein RR, in der Regel leichter als ein MB, weniger komfortabel als ein MTB. Das Bremsverhalten der Cantilevers ist im trockenen Zustand okay und bei nassen Bedingungen (also fast immer) eher dürftig.

In Summe gesprochen: so ein Crosser ist ein echtes Höllengerät und macht riesigen Spaß!
Hier nun ein kurzer Rennbericht des Stevens Cup  Laufes in Volksdorf:
Die Hobby-Klasse Ü 40 durfte heute Mal als vorletzte Gruppe, vor den Ü18 Jungs/Mädchen ran. War wirklich sehr angenehm eine nicht komplett ausgefahrene und matschige Strecke vorzufinden.
Zu Erklärung die ersten 20-plazierten (oder so) des Stevens Cup starten nach aufgezählter Reihenfolge, hiernach dürfen sich alle weiteren einreihen. Diesmal war ich unter den ersten 20 (aber nur weil einige fehlten -)), d. h. 4.te Reihe und ca. 19 Fahrer vor mir. Naja ganz okay für die erste Saison.
Erste Lektion: eine gute Startposition und der folgende Start machen 30-40 % des Rennen aus.
In Metaphern gesprochen: Nach der ersten Kurve sind die ersten Fahrer schon 20-30 Sekunden vor dem mittleren Feld, und das hintere Drittel ist noch dabei das Material zu checken.
Der Parcours war technisch recht anspruchsvoll, 2-3 Baumstämme und  große Wurzelschikanen, eine Tragepassage, ein Bunkerloch und 1-2 recht matschige kurze Trails, das Ganze war bestückt mit einigen Hügelchen.


So ca. 200-300 m nach dem Start folgte die erste scharfe Rechtskurve in die matschige leichte Bergaufphase. Hier kam es zum ersten kleinen Stau der insgesamt 40 Hobbyisten. Einige Fahrer mussten vom Rad und einige lagen bereits im schlammigen Geläuf.
Das ist am Anfang völlig normal, schon nach einer ½ bis ¾ Runde entzerrt sich das Gedrängel und es finden die echten Positionsduelle statt.
Mein Start war eher mittelmäßig, da jemand vor mir aus der Pedale rutschte, somit hing ich in der ersten halb Runde ein wenig fest. Sodann konnte ich Position für Position gut machen.
Es macht immer wieder Spaß sich mit den Gleichgesinnten im Wald zu messen. Zumal man das Gefühl hat, dass es sich bei den Crossern um eine große Familie handelt. Fair geht vor! Bis auf das Wiederaufsteigen nach der Lauf- und Tragepassagen  -die Laufsohle war jedes Mal stark verdreckt, sodass ich erst nach dem Ausschlagen der Sohle in die Pedale kam- lief das Rennen recht gut.

In den letzten 2-3 Runden gab es spannende Manöver zwischen 2 Fahrer und mir, abwechseln überholten wir uns. Am Ende setzte sich jedoch Ihre Erfahrung durch, und ich fuhr als 13.ter von weit über 30 Crossern über die Ziellinie.
Es hat wieder einmal riesigen Spaß gemacht!
Zu allerletzt gilt allen freiwilligen Helfern und Organisatoren ein ganz großes Dankeschön, die sich am Wochenende, den Regen, Schnee und manchmal auch Orkanböen trotzend, uns das wettkampfbedingte Cyclocrossen ermöglichen. Vielen Dank!!!

Mit sportlichen Grüßen

1 Kommentar:

  1. sehr schöner Bericht, Sven. Kann allerdings sensiblere Naturen auch abtörnen! Dennoch weiterhin viel Spass, auch im Süden der Republik.
    Dirk St.

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