Hallo Kay,
aufgrund des enormen Drucks der von Thomas und Dir auf mich ausgeübt worden ist, habe ich mich nunmehr entschlossen einige Zeilen über mein Rennradevent mit Kai Hundertmark - genannt "50 Cent" - zu schreiben.
Meine Frau Martina hat diesen Event für mich gebucht (ist sie nicht nett), der sich an sportliche Biker richtete. "Du bist doch sportlich, oder" war ihre Feststellung und selbstverständlich habe ich dem uneingeschränkt zugestimmt. Damit nahm das Unheil seinen Lauf!
Nach einem recht kurzen Flug von 3 1/2 Stunden non-stop von Hamburg nach Lanarka erlebten wir einen wunderbaren Spätsommer mit Temperaturen zwischen 21 und 26 Grad bei strahlend blauem Himmel. Der Transfer zum Aldiana Club (sehr zu empfehlen - Super Essen - nette Leute - vorbildliche Unterbringung) dauerte lediglich 45 Minuten. Selbst das Warten auf meinen Radkoffer (ich hatte mein eigenes Bike dabei) war nicht weiter erwähnenswert. Alles klappte hervorragend. Wohlfühlen war angesagt!
Am Montagnachmittag startete ich zu einer ersten kurzen Ausfahrt mit einigen Bikern unabhängig von dem gebuchten Event. Lockeres Biken über leicht welliges Gelände verschaffte mir einen ersten Eindruck von dieser wunderbaren Insel (man fährt übrigens auf der linken Spur)und ich freute mich bereits auf die Ausfahrten mit 50Cent und den weiteren Teilnehmern.
Das ging dann auch bereits am Dienstag so richtig los. Nach kurzem gegenseitigen Bekanntmachen stellte ich überraschend fest, dass ich mit meinen 64 Lebensjahren mit Abstand der älteste Teilnehmer war. Eine Aufteilung in Leistungsgruppen nach Alter bzw. Fitness war nicht geplant. Die anderen Jungs waren durchschnittlich 20 Jahre (NUR!!) jünger und sahen allesamt total durchtrainiert aus. Mir schwante bereits Fürchterliches!
Die erste Tour ging über 120 KM bei 1.700 Höhenmetern. Dazu herrschte in den Bergen fast 30 Grad Hitze. Alle Teilnemer erhielten eine Trainingsuhr von SUUNTO, die in Verbindung mit dem obligatorischen Brustgurt in der Lage war, nicht nur die Pulsfrequenz aufzuzeichnen sondern auch noch so wichtige Dinge wie z.B. die Sauerstoffaufnahme (bzw. Defizite bei mir) des Blutes etc. Der geneigte Leser dieser Zeilen kann sich mit Sicherheit nicht vorstellen, wie ich leiden musste. Ich hechelte die gesamte Tour hinter dem Hauptfeld hinterher und starb tausend Tode. Dabei gab mir Kai, der immer bei mir blieb, recht professionelles Coaching, so
dass ich, wenn auch deutlich verspätet, immer wieder Anschluss an die Gruppe fand. Abends, nachdem ich mich einigermassen erholt hatte, wurden die aufgezeichneten
Werte über ein Notebook sichtbar graphisch dargestellt. Meine Werte waren sämtlich im dunkelroten Bereich jedoch wurde auch sichtbar, dass mein Körper in der Lage ist, sich aussergewöhnlich schnell zu erholen (dafür erhielt ich allgemein Beifall). Es wurde dann beschlossen, die nächte Tour etwas gemächlicher zu gestalten, soll heissen - am Mittwoch nur 98 KM und 1.400 Höhenmeter. Ich hab mich richtig darüber gefreut! Auch nach dieser Tour lagen meine Werte noch sämtlich im dunkelroten Bereich aber ich konnte der vorausfahrenden Gruppe bereits in Sichtweite folgen - welch ein Erfolgserlebnis! So ging es dann weiter...
Donnerstag eine flache Tour über 137 KM über die Insel (mein Verständnis von "flach" hat sich deutlich von dem der anderen unterschieden) dennoch hat es Spass gemacht - ich konnte gut mithalten und meine Werte befanden sich nur noch im roten Bereich (nicht im dunkelroten). Ich erntete deutliche Anerkennung von Seiten der anderen Biker! Freitag wurde eine relativ kurze Route gewählt (75 KM und 1200 HM) die ich nach meinem Dafürhalten bereits professionell abspulte.
Am letzten Tag dieses Events hat Kay dann noch einige Vorträge über richtiges Training, Allgemeines über korrektes Einstellen der Radkomponenten gehalten. Ausserdem war ein Sportarzt aus der Schweiz anwesend, der Fragen der Teilnehmer sehr ausführlich beantwortete.
Fazit: ich war echt überfordert und werde ohne Aufteilung in passende Leistungsgruppen ein solches Trainingscamp nicht noch einmal besuchen. Dennoch hat es mir vor Augen geführt, dass mit der offensichtlichen Geduld der anderen Teilnehmer auch solche Strapazen zu überwinden sind. Letzlich hat sich Kai Hundertmark mir gegenüber sehr fair, sportlich und hilfsbereit gezeigt und das hat schnell dazu geführt dass ich mich in diesem Kreis gut aufgehoben fühlte.
Zu guter Letzt hat mir die am vergangenen Samstag mit Kay, Thomas und Dieter gefahrene Tour gezeigt, dass meine Kondition sich z.Zt. nicht verstecken muss, denn ich konnte ohne Problem mithalten - irgendetwas muss also hängen geblieben sein!
So long
Euer Dirk
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