Sonntag, 21. Juni 2009

Skoda Velothon Berlin

Anfang des Jahres hatten wir noch eine volle Teamstärke angemeldet. Doch unfall- und krankheitsbedingt mußten viele Fahrer absagen. So fehlten Thomas Horn, Dieter, Rüdiger, kurzfristig Karsten und Svend. Das Team war auf die Hälfte der Starter zusammengeschrumpft.
Also hielten wir restlichen 6 FahrerInnen die Teamflagge hoch. Die Anreise hatte jeder individuell am Freitag und Samstag bereits vorgenommen. So trafen wir uns am Sonntag morgen am Brandenburger Tor an den Startblöcken.

Daniela war in den frühen Morgenstunden die erste, die über 60 km aus dem Startblock B an den Start ging. Sie startete im Team ihrer BSG Hamburg Wasser. Der Velothon war zudem ihr erstes Rennen überhaupt. Hierfür wurde sich u.a. auf einigen RTFs vorbereitet. Die Distanz war also keine Herausforderung mehr. Einzig das hohe Tempo und das große Teilnehmerfeld war neu. Ziel war ein 30er Schnitt. Dieses Ziel hat sie mehr als erreicht. Trotz häufiger Führungsarbeit ihrer Gruppe erreichte sie einen offiziellen Schnitt von 32,76 km/h. Im Ziel war sie zufrieden und müde. Jetzt hat sie sich das Ziel gesetzt im August bei den Vattenfall Cyclassics dieses Ergebnis bestmöglichst über die 100 km Strecke zu bestätigen.

Thomas Hü., Dirk und Philipp starteten zusammen aus Block D über 120 km. Thomas berichtete im Ziel über eine sehr unruhige Fahrt in seiner Gruppe. Er wurde Zeuge von zwei Massenstürzen auf der Strecke und wurde auf der Zielgeraden in die Absperrung gedrückt. Zum Glück konnte er einen Sturz verhindern. Umso zufriedener kann er mit dem Ergebnis sein, da ein Start aus einem hinteren Startblock stets mehr Unruhe und größere Gruppen auf der Strecke bedeutet. Erstaunt war ich im Ziel, als Thomas mit Regenjacke, Beinlingen und Regenüberschuhen ins Ziel kam. Er hatte mit Regenwetter gerechnet. Eventuell sollten wir über den Webmaster eine aktuelle Wettervorhersage auf dieser Seite fordern. :-))
Dirk und Philipp starteten zusammen und kamen auch fast zusammen ins Ziel. Bei Dirk überrascht uns das sehr gute Ergebnis überhaupt nicht. Bereits aus seinem Trainingslager auf Mallorca im April kam er in einer fantastischen Form. Diese Form hat er ebenfalls auf RTFs konserviert und ausgebaut. Dirk ist sicher nicht böse, wenn ich mir Wünsche mit 64 Jahren auch so eine sportliche Leistung abliefern zu können. Überrascht war ich im Ziel, als Dirk bemerkte, dass es heute die bislang längste gefahrene Strecke für ihn war. Dirk war natürlich auch sehr zufrieden mit seinem Ergebnis.
Für Philipp war es nicht nur die bislang längste Strecke, sondern auch erst die vierte Ausfahrt dieses Jahr. Im Ziel war er kaputt aber auch zu recht zufrieden.

Ich durfte aus Startblock B starten. Ich hatte mich ganz nach vorne orientiert, um die eine frühe Gruppe nach dem Start nicht zu verpassen. Genauso kam es auch und mit einem hohen Tempo jenseits der 50 km/h ging es aus Berlin raus auf die Jagd nach Block A. Bei Kilometer 3 fuhr ich durch ein sehr tiefes Loch im Asphalt. Durch die Erschütterung verlor ich eine meiner beiden Getränkeflaschen. Die restlichen 117 km mußte ich mit einer Flasche auskommen. Aus Block A erreichten wir die erste größere Gruppe nach Kilometer 13. Dort spielte sich eine absolut unglaubliche Szene ab. Bein einem Tempo um die 50 km/h sprang vor mir ein Zuschauer vom Straßenrand auf die Strecke und trat mit voller Kraft meinem Vorfahrer ins Hinterrad, drehte sich um und flüchtete zwischen Häusern und Gärten. Der Fahrer vor mir war ein absoluter Könner seines Fachs. Er konnte das Fahrrad trotzdem abfangen und einen Sturz direkt vor mir verhindern. Ein Sturz hätte zu einem folgeschweren Massensturz geführt. Bei Kilometer 17 wartete die einzige nennenswerte Steigung der Strecke an der Havelchaussee. Die Gruppe wurde dort durch ein sehr hohes Tempo an der Spitze weiter auseinander gezogen. Danach formierte sich jedoch eine sehr gut gehende Gruppe, die bis ins Ziel zusammenblieb. Bis dorthin wurden kontinuierlich weitere Gruppen aus dem Startblock A aufgelesen. Mein Ziel war ein 40er Schnitt. Dieses Ziel habe ich für mich auch mehr als erreicht. Bei der Rückehr nach Berlin konnte ich mich unter die ersten 10 der Gruppe positionieren und wartete auf den Zielbereich. Ich hatte noch Restkörner und hatte mir noch etwas für den Zielsprint auf der langen Geraden zum Brandenburger Tor vorgenommen. Leider habe ich mich an die falsche Gruppe und das falsche Hinterrad gehängt. Während es aussah, dass auf der linken Seite der Sprint angefahren wird, zerfiel diese Gruppe und der Sprint lief auf der rechten Seite. Dadurch blieb mir nur die Gerade noch mit meinen Restkörnern in einem bestmöglichen Tempo zu fahren. Mit meinem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden.

Alle Fahrer sind gesund und zufrieden wieder in Buchholz angekommen. Ab jetzt laufen die Vorbereitungen für das nächste Großereignis "vor unserer Tür": Vattenfall Cyclassics. Vorher fahren Stephan und Kathrin noch den Dolomiti Marathon. Sie werden berichten.


Unsere Einzelergebnisse 60 km (63 km, 270 Hm):

  • Daniela Petersen , 01:55,11 Std. (182. Platz gesamt, 68. Platz AK) 32,76 km/h

Unsere Einzelergebnisse 120 km (117 km, 569 Hm):

  • Kay Petersen, 02:47, 04 Std. (205. Platz gesamt, 79. Platz AK) 41,80 km/h
  • Thomas Hübner, 03:04,34 Std. (1691. Platz gesamt, 684. Platz AK) 37,84 km/h
  • Hajo Lübbermann, 03:18,51 Std. (3256. Platz gesamt, 1107. Platz AK) 35,12 km/h
  • Dirk Stoklasa, 03:19,27 Std. (3317. Platz gesamt, 94. Platz AK) 35,01 km/h
  • Philipp Euwen, 3:22,01 Std. (3572. Platz gesamt, 330. Platz AK) 34,57 km/h

5 Kommentare:

  1. Moin,
    der der zuhause bleiben musste zollt euch respekt und neid. was waer ich gerne mitgefahren.

    Bis denn denn
    Svend

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  2. auch Moin,
    ich ziehe meinen Hut vor allen die daran teilnahmen, insbesonde vor unserer Debütantin Daniela.

    Bis bald,
    Peter

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  3. tach kay,

    ich komme immer auf sechs fahrer in berlin, oder fünf fahrer und eine fahrerin...???

    hajo

    bis später!

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  4. Naja, bin ja auch "fremdgefahren" :-)
    Wie man auf dem Foto sehen kann, habe ich natürlich sofort nach dem Rennen wieder das richtige Trikot angezogen.

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