Sonntag, 11. Juli 2010
Maratona dles Dolomiti
Viele Kilometer auf dem Rad bei Wind und Wetter, Höhenmeter sammeln im Harz, so sieht das Training aus für den Maratona in den Dolomiten. Es ist nicht übertrieben wenn ich sage daß es keine schönere Art gibt sich zu quälen. Die ganze Anstrenung war schon vergessen als Stephan und ich auch dieses Jahr wieder die Grenze überquerten und mit einem Alta Badia Schild begrüßt wurden. Schon Jahrhunderte lang trotzen die Bergriesen Sturm und Wind, eingebettet in saftige Almwiesen. Mit strahlend blauem Himmel zeigte sich Südtirol von seiner schönsten Seite.
Schon am Freitag fuhren wir die ersten km. Eine kleine Runde auf den Campalongo Pass. 25 km und 450 hm. Dort oben sahen wir sogar Mario Cipollini. Ich ließ es mir nicht nehmen mich für ein Foto neben ihn zu hechten. Doch nicht einmal er kommt gegen das sagenhafte Panorama an.
Nach einem gemütlichen Ruhetag an dem ich meine Coburger Radfreunde begrüßte, begann der große Tag um 5 Uhr morgens. Nach dem Frühstück war Startaufstellung um 6 Uhr. Ich startete wieder in der Selle Italia Gruppe mit der Startnummer 1215. Das Gefühl ist einfach unbeschreiblich toll. Die Hubschrauber mit Kameraübertragung für das TV kreisten über einem Starterfeld von ca. 9000 Radfahrern. Zäh rollten die Massen um 6.30 Uhr über die Startlinie. Ich war erfreut, wie gut sich meine Beine anfühlten. Im Vergleich zum Vorjahr schraubte ich mich mit relativ wenig Anstrengung den Campalongo und das Sella Joch hoch. Ich ließ mir Zeit, da ich beschloß die mittlere Runde mit 106 km und 3100 hm zu fahren. In den Tälern war es mit 13°C noch ziemlich kalt, was sich aber bald auf den sonnigen Pässen änderte. Als ich am Ziel vorbei sauste war es gegen mittag schon um die30°C. Als ich zum 2. mal den Campalongo hochfuhr fiel es mir schon schwerer. Auf halber Strecke kam mir Stephan auf Socken und schiebenderweise entgegen. Jetzt wissen wir, daß schlauchlose Carbonfelgen in den Bergen bei hohen Temperaturen nicht die beste Wahl sind. Er hatte einen Platten und musste leider abbrechen. Gezählt wurde daher nur die 55 km "Mädchenrunde". Den Falzarego fuhr ich relativ schnell hoch. War ja der letze Pass. Jedoch hab ich den letzten km völlig unterschätzt. Der Valparola hat mich geliefert. Mit letzter Kraft kämpfte ich mich die Rampe hoch. Ich hatte keine Reserven mehr. Ja, ich hab mich ins Ziel geschleppt und noch 300 m vor der Ziellinie überlegt, ob ich vor Erschöpfung absteigen und schieben soll. Aber nein, das gibt es nicht. Mit, ja wirklich mit allerletzter Kraft fuhr ich nach 6:29 und 3100 hm über die Ziellinie. Sämtliche Emotionen überrollten mich wie eine Lawine. Glück, Erleichterung und totale Erschöpfung - ich hab es geschafft.
Es hat sich gelohnt. In den nächsten beiden Tagen ließen wir unseren Urlaub in Südtirol gemütlich ausklingen.
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SUPER Bericht, super Ergebnisse.
AntwortenLöschenGruß
Kay
Huhu Kathrin,
AntwortenLöschenDeine Berichte machen immer richtig Lust. Vor allem Deine tollen Bilder dazu, echt genial! Ach und herzlichen Glückwunsch zu der Leistung!
Liebe Grüße,
Chrissi
glückwunsch, kathrin! hut ab, bergziege. da weiss ich ja, wer mir zukünftig bergauf den windschatten gibt! grins
AntwortenLöschenfür dich, stephan, tut es mir leid. ich hatte dich in einer super verfassung gesehen und sicher hättet du deine eigenen (hohen) erwartungen erfüllt!
die alex!