Sonntag, 31. Januar 2010

Die lieben Autofahrer…

Heute Punkt 10:00 Uhr trafen sich Thomas und ich (Hans-Peter) im Taubenweg um der Witterung zu trotzen und ein wenig zu radeln. Thomas hatte extra aufgerüstet: sein Crosser hat jetzt Reifen mit Spikes! Wir fuhren Richtung Stadt, Thomas verlor bei der ganzen Rutscherei jedoch schnell die Lust und drehte hinterm Tunnel wieder um. Ich fuhr weiter über Vaensen, Eckel, Nenndorf, Tötensen, Hittfeld und Bendestorf zurück nach Buchholz.

Gut angezogen musste ich nicht frieren. Das Fahren an sich war jedoch sehr anstrengend, da alle Straßen völlig verschneit oder gar vereist waren. An Radwege war nicht zu denken (ich komme noch drauf…). Also die ganze Zeit vollste Konzentration. Und obwohl das Fahren auf der einen Seite wirklich kein Vergnügen war, hat’s doch irgendwie Spaß gemacht: bei erträglichen Temperaturen und wenig Pkw-Verkehr durch die Winterlandschaft – das hat schon was!

Gegen Ende folgten jedoch einige Szenen, die ich lieber nicht erlebt hätte und die mir wieder mal gezeigt hat, daß Intelligenz und Rücksichtnahme scheinbar nicht zum Erwerb eines Führerscheines erforderlich sind. Denn obwohl fast nix los war, fühlten sich einige Autofahrer wohl doch empfindlich durch meine Anwesenheit gestört und liessen mich das auch spüren:

- Nähe Bendestorf fuhr von hinten ein schwarzer Mercedes-Kombi (WL-BS xxx) auf und setzte sich mit max. 1 Meter Seitenabstand neben mich. Der Fahrer (Mitte 50) liess die Scheibe runter und pöbelte mich an, was ich denn auf der Straße zu suchen hätte und daß ich gefälligst auf den geräumten Radweg wechseln solle. Diesen Hinweis beantwortete ich mit der ebenso unfreundlichen Aufforderung, er solle doch gefälligst weiterfahren. Das tat er jedoch nicht, sondern zog urplötzlich rechts rüber und drängte mich von der Straße; ich kam leicht zu Sturz. Die dahinter fahrende Autofahrerin sah das und erkundigte sich nach meiner Verfassung. Eine Verfolgungsjagd verbot sich schon aufgrund der Straßenverhältnisse. Das war lebensgefährlich!!!
- Im Wald zwischen Bendestorf und Buchholz hupte mit mal jemand hinter mir. Ich sah mich um und sah in noch ca. 200 Meter Entfernung einen schwarzen Golf-Kombi (WL-FS xxx) hinter mir. Er fuhr auf, setzte sich neben mich und aus dem offenen Fenster schrie eine Frau (ca. 30) mich an, was mir denn einfiele, bei den Straßenverhältnissen könne man ja gar nicht überholen… Nun ja, vielleicht sollten einige bei dem Wetter lieber gar nicht erst in‘s Auto steigen…
- Ortseinfahrt Buchholz beim Schwimmbad versuchte dann noch ein älterer Herr in einem schwarzen Audi A4 (WL-VC xxx) knapp einzuscheren und mich von der Straße zu drängeln. Ist ihm in dem Fall nicht so gut gelungen wie seinem Mercedes-Kollegen, hatte aber noch ein unschönes Wortgefecht an der nächsten Ampel zur Folge.

Ich wurde heute einmal bewusst von einem Autofahrer lebensgefährlich abgedrängt und zweimal übelst bepöbelt. Und der einzige Grund dafür war meine bloße Anwesenheit auf der Straße. Vielleicht muss wirklich erst was passieren, damit Fahrer dieses Kalibers merken, was sie tun…

Zur Info: 34,9 Km / 18,9 Km/h / 210 Höhenmeter

Diesen Bericht schrieb Hans-Peter!

4 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  2. Mein Bericht von Samstag zeigt ja, das ich in Sachen Radfahren schon ne ganze Menge mache; teilweise auch Sachen, die "normal" denkende Menschen nicht wirklich nachvollziehen können. Am Sonntag allerdings habe ich für mich entschieden nicht zu fahren; und das trotz der neuen Spikes. Warum ich zu dieser Entscheidung kam? Weil ich wusste, das die Radwege nicht befahrbar sind und mir sehr gut vorstellen konnte, das die Autofahrer bei diesem Wetter große Hemmungen haben werden, über vereiste oder verschneite Mittelstreifen zu fahren und im Zweifelsfall lieber den auf der Straße fahrenden Radfahrer als sich selbst gefährden. Genau das ist Hans Peter passiert. Ich habe mit Sicherheit keinerlei Verständniss für das gefährdende Verhalten der Autofahrer, sondern verurteile das aufs schärfste. Das ist strafbar. Aber trotzdem muss sich jeder von uns fragen, ob es wirklich sinnvoll ist, solche Situationen überhaupt zu ermöglichen und sich derlei absehbaren Gefahren auszusetzen. Ich habe die Frage für mich am Sonntag eindeutig beantwortet. Wie ich in Hans Peters Bericht lese: zu Recht!

    AntwortenLöschen
  3. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

    AntwortenLöschen
  4. Thomas und Dieter haben da nicht ganz unrecht. Es ist schon zuviel passiert. Man hat nur ein Leben und eine Gesundheit.

    Bei Schnee verlagert sich wohl der Straßenkrieg von der Autobahn auf die Landstraße. Mangels Opfer müssen alle Hans-Peter auf ihren Bikes herhalten.

    Den Mercedes würde ich aber anzeigen. Wenigsten würde ich mir diese Nummer verdammt gut merken, denn die Welt ist kleiner als viele denken.

    Gut dass ich keine Zeit hatte zum Biken. Ich habe eine neue Sportart: Schneeräumen!!!

    AntwortenLöschen