Freitag, 26. März 2010

Das Härteste im Weserbergland!

Wie schon im Vorwege erfragt und angedroht, habe ich mich Donnerstag früh dafür entschieden, statt einer Harztour, die Route der RTF in Lauenau abzuradeln. Leider mußte ich die 1,5 stündige Fahrt dorthin alleine antreten, da ausser mir, aufgrund der absolvierten Mallorca Trainingslagers, keiner Urlaub hatte. Naja, egal! Wie heißt es so schön, wer gute Beine haben will muss leiden. Und vorab: ich habe gelitten! In Lauenau gegen 10:45 Uhr angekommen schmiß ich mich die Radklamotten von Mainplan (das erste Mal kurz mit Beinlingen, Armlingen und Weste) über und holte das frischgeputzte und inspektzierte Canyon aus dem Kofferraum. Aus gegebenen Anlass habe ich ich meinen neuen Xentis Squad 4.2 einen ersten richtigen Härtetest unterzogen. Mein persönliches Urteil: granatenmäßig! Supersteif und eine krasse Beschleunigung , klasse Bremsverhalten mit normalen Bremsbelägen (allerdings sind die Koolstop rot/schwarz ein wenig zu weich für die Carbonflanke der Xentis), toller Sound der DTswisss 240-er Nabe und und eine prima Aerodynamik.

Meine größte Sorge bestand jedoch darin mittels des im letzten Jahr ausgehändigten Tourplaners (siehe auch unter www.bikemap.net), die Strecke gut zu finden und abzufahren. Bis auf zwei kleine Verfahrer und der Unterstützung von Passanten und Autofahrern hat es sehr gut geklappt. Nach ca. 35 km mußte ich den ersten unfreiwilligen Stopp einlegen. Mittlerweile betrug die Temperartur um die 18 ° C und mir wurde recht warm um die Rücken- und Brustpartie, sodass es Zeit wurde sich dem langärmeligen Sportshirt zu entledigen. Schnell noch ein zweites Frühstückchen eingeworfen und weiter ging es. Mein Erinnerungsvermögen war ein wenig getrübt. Als Hans-Peter, Mike, Stefan und ich im Spätsommer diese wunderschöne und anspruchsvolle RTF gefahren sind, kamen mir die vielen Anstiege ein wenig charmanter vor. Es ging ständig rauf und runter, und das alles bei strahlendem Sonneschein, jetzt schon 20 °C und mittelmäßigen Winden. Nach ca. 60-65 km standen schon 900 hm auf dem Display. Im tiefsten Inneren sehnte ich mir schon die Weserfähre in Welsede herbei. Yiepy Yeah sie war im Betrieb. Das hieß keine 15 km Umweg in Kauf nehmen. Allerdings mußte ich 10 min. warten bis der Färhmann auf der anderen Seite den Treckerfährer samt seinem Mistanhänger eingefangen hatte und sich wieder zu anderen Seite rübermachte! Einen Euro bezahlt und schon ging es los. Vom Bord sah ich schon den ca. 4 km langen Anstieg hoch zur Schaumburg und im letzten Viertel 10-14 %igen Anstieg weiter zur Paschburg. Im Vergleich zum letzten Mal wo wir uns zu dritt gegenseitig motiviert haben, mußte ich dem heutigen Alleinefahren Tributzollen und auf Höhe der Schaumburg, nach 1400 hm ein kurzes Erholungspäuschen mit Verpflegungscheck einlegen.

Oben angekommen ging es fast nur noch bergab mit einigen kurzen Ansteigen. Ach, fast hätte ich es vergessen. Während meines Rittes hoch zur Paschburg (höchster Punkt der Route mit 460 hm) kam mir ein Cabriolet-Fahrer mit seinem spaßigen Freund von oben entgegen, der mir zurief: "Was machste denn für dicke Backen!" Mein Kommetar darauf, blieb Mangels Luft und Kraft zum Sprechen aus.

Die letzten Kilometer sind schnell zusammengefaßt. Nach 4:27:13 h,110,55 km,Durchschnitt 24,87, max 66,7 km/h, durchschnittl. Trittfrequenz 79, 1750 hm und einem durchschnittlichen Puls von 136 und max. Puls von 168 habe ich Lauenau erreicht. Nachdem ich mich aus den verschwitzen Radklamotten geschält hatte, bin ich die nächste Bäckerei reingestürmt, um mir die Hälfte der Kuchenauslage einzuverleiben.

Rund um eine supergeniale Tour. Wenn Ihr Lust und Laune verspürt sollten wir vor Göttingen an einem Wochende die Tour nocheinmal in einer größeren Gruppe fahren.

Ein Bericht von Sven Wentzien

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