Nach unserem kurzen Ausflug auf den Nassfeldpass hatten wir uns für heute eine größere Runde vorgenommen. Es sollte der heisseste Tag des Jahres in Kärnten werden. Vom Hotel hatten wir Karte mit Bikerouten bekommen. Leider handelten es sich hauptsächlich um MTB Routen, und die Ortsangaben waren recht spärlich. Von Hermagor wollten wir über Kötschach Mauthen zum Plöckenpass. Dort gelangt man nach Italien, wo wir (lt. Karte) am Fuße der Berge mal eben schnell zurück nach Pontebba wollten, um den Nassfeldpass zurück nach Kärnten zu nehmen. Daniela wollte uns ein ganzes Stück begleiten.
Es ging erstmal 25 km flach zum Einrollen an den Plöckenpass. Die Temperaturen lagen jenseits der 30 Grad. Der Aufstieg ließ sich auch sehr gut fahren. Daniela fuhr den Pass bis zur Höhe von ca 1.100 Hm mit und drehte dann um. Am Ende hatte Sie ca. 70 km und ca. 1.000 Hm auf dem Tacho. Im Hotel war aber nichts mit Chillen. Dazu gleich.
Auf der italienischen Seite ließ sich der Plöckenpass hervorragend abfahren. Verkehrsruhig und bester Asphalt sorgten für Spaß. Dann ging das Dilemma mit der Karte los. Die Routenorte, die wir suchten, waren nicht an den Straßenschildern zu finden. An einer Touristikinfo fanden wir dann eine große Karte und machten uns auf den Weg. Der Weg bedeutete ab da nur noch Berg-auf-Berg-ab. Das ganze bei großer Hitze und längeren Steigungen zwischen 13-18%. Mit unseren "Flachlandübersetzungen" mußten wir ganz schön an den Hörnern reißen. Nach 72 km hatten wir den Ort Paularo am Fuße des Monte Zermula erreicht. Hier zeugten noch die frischen Namen auf dem Asphalt der 18% Rampen von dem diesjährigen Giro, wie uns ein Anwohner berichtete. Dort war unser Ausflug auch unfreiwillig beendet. In einer Abfahrt und einem harten Bremsmanöver zischte es laut aus Svens Hinterrad. Zum Glück passierte es in einer Kehre, so dass die Geschwindigkeit sehr gering war. Der Reifen war hin. Wie sich hinterher rausstellte hatte sich der Schlauchreifen durch die Wärme und die extreme Beanspruchung vom Klebestreifen der Felge gelöst und hatte sich das Ventil abgerissen. Das hätte auch übler ausgehen können. Sven rief im Hotel an, um sich abholen zu lassen. Ich war noch voller Motivation und wollte die Runde alleine fortführen. Ein Anwohner erklärte mir noch einen kürzeren Weg (wie sich hinterher rausstellte eine MTB Route) und ich rollte los. Es ging wieder den Monte Zermula nach Cason di Lanza hoch, bis ich an eine Kreuzung kam, die nicht ausgeschildert war. Also zurück und jemanden mit Händen und Füssen nach dem Weg gefragt. Danach wieder den Aufstieg. Aber es dauerte nicht lange und die nächste nicht ausgeschilderte Kreuzung wartete. Hier entschloß ich mich zu Sven nach Paularo zurück zu fahren und mit ihm zu warten. In einem Straßencafe warteten wir zwischen uns beäugenden "Ureinwohnern" auf Rettung.
Daniela war gerade im Hotel angekommen und fuhr sofort mit Svens Frau Michaela los. Nach über einer Stunde hatten sie uns gefunden. Räder hinten rein und über eine Stunde zurück zum Hotel. Hinterher haben Sven und ich erfahren, dass wir zwischen dem Plöckenbergpass und dem Nassfeldpass einfach eine Schnellstrasse hätte nehmen können. Stattdessen "quälten" wir uns über kleine, enge Bergstrassen.
Weil die Rettungsaktion dann insgesamt 3 Stunden gedauert hatte gingen die Cocktails am Abend auf unsere Rechnung.
Tourdaten Daniela: 71 km, 3:20 Std., 1.000 Hm
Tourdaten Kay: 82 km, 3:53 Std., 1.700 Hm
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