Sonntag, 18. Mai 2014

Garmin Swimothon Berlin

Der Garmin Velothon in Berlin ist traditionell in unserem Rennkalender vertreten und so wurde auch dieses Wochenende voller Spanung erwartet. Alle Fahrer/innen sind (teilweise sogar mit Familie) bereits am Freitag bzw. Samstag angereist und hatten so ausreichend Zeit, sich nach der Akkreditierung bei (noch) strahlendem Sonnenschein auf Kaffee und Kuchen zu treffen, abends gemeinsam essen zu gehen und einfach die volle Stadt zu bewundern (Lange Nacht der Museen, DFB Pokalfinale).
Wir wollten dem Wetterbericht eigentlich nicht trauen, aber wie versprochen fing es am Samstagabend an zu regnen... für den Sonntag wurden bis zu 13mm Niederschlag vorhergesagt. Trotzdem verabredeten wir uns um 06:00 Uhr zum Frühstück und nahmen uns fest vor, auf jeden Fall zu fahren...

Morgens klingelte der Wecker natürlich viel zu früh, aber die Gruppendynamik hat uns aus dem Bett getrieben... Mit dem warmen Kaffee in der Hand schauten wir ungläubig nach draußen... es sollte regnen, ja... aber das, was wir sahen, war... naja... sagen wir mal etwas stärkerer Regen.

Wir beschlossen uns erst kurz vor dem Start in den Startblock zu stellen und radelten erst um 07:20 Uhr los. Bereits vor dem Start lief das Wasser in die Schuhe und der Sprecher machte noch Witze, ob es eigentlich Regenreifen für Rennräder gäbe... Trotz allem kam in den Sekunden vor dem Start wieder die Gänsehaut, die wir auch sonst bei sonnigen Wetter bekommen... 5 - 4 - 3 - 2- 1 ... los geht's!

Uwe und ich (Olli) fuhren hinter Daniela und Ilona im Block A los und hofften auf eine kurze Aufwärmstrecke... Eine erste Gruppe hatte sich bereits nach den ersten Kurven abgesetzt und ich erinnerte mich nach 2-3 Kilometern an den Leitsatz von Olli Hü. ("einfach den Anschluß an die Spitze nicht verlieren") und positionierte mich weiter vorne, um dabei zu sein, wenn sich das Feld nochmal teilt. Der Puls war deutlich am Kragen zu spüren, das Wasser kam von oben und unten, die Sicht war teilweise schwierig... so fuhren wir sehr zügig an der TU Berlin vorbei, durch Charlottenburg über den Spandauer Damm bis nach Ruhleben.

Bereits kurz nachdem ich Richtung Grunewald abgebogen war, stieß Uwe zu uns... Mit ihm fuhr ich in einer (bis auf eine Ausnahme) gut funktionierenden Gruppe. Es folgten 11 km bis zur Spitzkehre an der Avus und dieser dann 4 km folgend, bevor wir Richtung U-Bahn Haltestelle "Onkel Toms Hütte" abbogen. Mittlerweile quoll bei jedem Bremsvorgang Wasser aus dem Handschuhen, die Nässe hatte sich auch schon den Weg bis auf die Haut gesucht, in den Schuhen stand das Wasser knöchelhoch und man schmeckte den Sand zwischen den Zähnen deutlich. Kalt war mir aber nicht ...

Durch die Kurven wurde vorsichtig gefahren, waren doch die Gullideckel und Fahrbahnmarkierungen wirklich sehr rutschig... Direkt an der Uni Berlin hat es dann einen Fahrer direkt vor uns erwischt. Es kam zum Folgesturz mehrerer Radler, Uwe und ich konnten aber glücklicherweise links durchschlüpfen...

Auf der langen Geraden durch Steglitz, vorbei an der U-Bahn Haltestelle Attilastraße war unserer Gruppe immer noch vollständig, aber das Tempo forderte Energie ein und irgendwie musste ich auch mal den Mund ausspülen... Bei der anschließenden Anfahrt auf Alt-Mariendorf stürzte ein Fahrer und rutschte in mein Hinterrad... Ich kam glücklicherweise nicht zu Fall, aber bevor ich wieder eingeklickt hatte, war die Gruppe schon mindestens 20m entfernt. Mist! ... mir war klar, Heranfahren würde weh tun... aber dazu kam es gar nicht! Irgendetwas ratterte und auch das Treten ging schwer... was war los? Die Kette war von der unteren Rolle des Schaltwerks abgesprungen und klemmte im Käfig. Mir war klar, dass ich die Gruppe vergessen kann und mich den nachfolgenden Fahrern anschließe... doch nachdem die Kette wieder an der richtigen Stelle war, war weit und breit kein Rennradfahrer zu sehen...

Die folgenden 4 km bis zur Anfahrt des Tempelhofer Flughafens fuhr ich alleine... immer wieder mit dem ungläubigen Blick nach hinten: da muss doch bald mal eine Gruppe kommen?!
Den Flugplatz durfte ich auch alleine queren und schenkte den Fotografen ein paar Extrabilder ;-)
Dann endlich - auf dem Columbiadamm - kamen Fahrer ... und mittendrin Rennfuchs Illi! Zusammen fuhren wir Richtung Spree wo wir dann auch schon bald auf Höhe des Energieforums Uwe einsam radeln sahen. Auch er hatte den Anschluss an die vorige Gruppe verpasst und fuhr nun bei uns mit...

Pünktlich mit dem Abbiegen auf die Torstraße wurde das Tempo erhöht und das Feld in die Länge gezogen. Kleinere Steigungen wie z.B. vor dem Hauptbahnhof am Kapelle-Ufer sprengten immer wieder Teile des Feldes ab... Jetzt hieß es nochmal beißen... der Weg durch Alt-Moabit und die Zufahrt zur Siegessäule vergingen wie im Flug.

Auf der Zielgeraden zeigte sich eine weitere Seite des schlechten Wetters... die Zuschauer, der Applaus, die Gänsehautgarantie... heute mit dem Regen weggespült.


Insgesamt war es aber trotz des Wetters wieder mal ein super Wochenende mit dem Team, die Mädels haben tolle Ergebnisse eingefahren und komme was wolle... Berlin 2015 - wir kommen!

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