Sonntag, 29. Juli 2012

RTF "Holsteinische Schweiz" - Dauerregen und viele Pannen...

Bildquelle: RSC Kattenberg
...kennzeichneten diese RTF. Während der Anreise nach Kaltenkirchen war im Radio von "vereinzelten Schauern" die Rede - schade nur, dass der Regen das offensichtlich nicht gehört hatte.

Die Cyclassics rücken langsam näher, mich hat eine leichte, positive Unruhe erfasst - deshalb hatte ich vorab eine "Wo stehe ich"-Strategie für den heutigen Tag entwickelt. In Kurzform: 120km - an K1 vorbeifahren - 1. Startblock - schnelle Gruppe finden - ranhängen - mithalten.

Am Start ist es noch trocken, der erste Startblock hat wesentlich mehr Fahrer (über 100 ?), als ich es von anderen RTF gewohnt bin, es geht los. Erste positive Überraschung - die Polizei sichert einige Kreuzungen im Stadtgebiet - ist das hier wirklich nur eine RTF? Alle Achtung, der RSC Kattenberg muss offenbar einen guten Draht zu den Behörden haben.
Das Feld ist ziemlich weit auseinander gezogen, ich überhole diverse Fahrer, um weiter nach vorne zu kommen. Regen setzt ein, na ja, war ja vorhergesagt...
Jetzt sehe ich vor mir die Spitzengruppe, St. Pauli ist dabei. Deren Auftritte kenne ich von anderen RTF, sie sind Garanten für hohes Tempo. Folglich dranbleiben. Es regnet immer noch, meine Schuhe sind durchnässt, ebenso natürlich die Socken. Beim Pedalieren habe ich das Gefühl, dass die Socken an den Einlagen kleben bleiben, während die Fußsohlen den Sockenkontakt verlieren. Hätte ich jetzt mit den Zehenüberschuhen (liegen im Auto!) trockenere Füße?

Plötzlich taucht der erste Kontrollpunkt vor uns auf, die Paulianer scheinen sich nicht einig zu sein, ob weitergefahren werden soll, einige stoppen. Mein innerer kleiner Schweinehund meint: "Anhalten, Weste und die Knielinge anziehen, wird ja langsam kalt..." Hmmm, verlockende Vorstellung. Währenddessen haben auch andere Fahrer aus der Gruppe etwas verlangsamt, aber ca. 10-15 Fahrer ziehen jetzt wieder an und fahren weiter. Ich denke an meine Strategie - also hinterher.

Ob ich es wahrhaben will oder nicht, es regnet dauerhaft, spielt aber eigentlich keine Rolle mehr, ohnehin ist alles an mir klitschnass und durchweicht. Bei diesen Bedingungen können jetzt aber immerhin meine vor Kurzem erworbenen Conti Grand Prix 4000 unter Beweis stellen, ob sie wirklich so regentauglich sind, wie angepriesen. Mein Urteil: Der Grip ist bisher einwandfrei, Bedenken kommen mir gerade nur wegen des für Nässe etwas zu hohen Reifendruckes, den ich heute morgen aufgefüllt habe.

Trotz der Wetterverhältnisse geht es in hohem Tempo weiter Richtung K2. Dort angekommen, zeigt der Computer nach 57 km einen Schnitt von 34,5 km/h, jetzt ziehe ich mir aber erstmal Knielinge und Weste an, um dem Wetter ein wenig mehr entgegenzusetzen. Die Verpflegung ist gut und vielfältig - ich stärke mich mit Bananen, Energieriegeln und Käsebrot.

Nächste Überlegung - wie geht es jetzt weiter. Die ursprüngliche Gruppe findet sich nicht wieder zusammen, somit warte ich auf eine neue Konstellation. Diese bietet sich, als ein Team aus Norderstedt gerade startet. Weitere Fahrer schließen sich an und nach wenigen Kilometern muss eine langgezogene Steigung bewältigt werden.

Ab jetzt fahre ich in unterschiedlichen Gruppen und zeitweise allein, der Wasserfilm auf den Straßen wird aufgrund des nun stärker werdenden Regens höher - ich denke an eine Autobahn und Aquaplaning. Als wäre dies noch nicht genug, treibt auf den letzten 50 km der Pannenteufel sein Unwesen. An den Straßenrändern, teils auch unter Carports von Anwohnern stehen reihenweise Fahrer mit Defekten an den Rädern.

Daher bin ich froh und zufrieden, nach 119,72 km mit einem Schnitt von 32,1 km/h das Ziel heil zu erreichen.

Abschließend muss ich trotz aller Widrigkeiten sagen, dass dies eine gelungene und gut organisierte
Veranstaltung mit etwa 700 Fahrern (Aussage d. Veranstalters) war. Auf dem Rückweg im Stau auf der Autobahn Höhe Stellingen war es dann trocken und die Sonne kam hervor...

Grüße
Michael

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