Was habe ich gelernt bei diesem Rennen? Bei 340 Teilnehmern, starte niemals von ganz hinten! Es ist zwar schon ein beeindruckendes Bild ein solches Fahrerfeld auf einem Gegenanstieg in der Totale zu betrachten, der Weg an die Spitze ist aber doch sehr weit.
Bildquelle: Helmuts-Fahrrad-Seiten |
Bei km 40 ging es dann auch bei mir nicht mehr: der Fahrer vor mir ließ reißen und der Zug nach vorn war abgefahren. Nun befand ich mich mit zwei anderen Fahrern zwischen der Spitzengruppe und der zweiten großen Verfolgergruppe. Etwa 5 km mussten wir warten, bis wir uns in dieser zweiten Gruppe einschl. vier Fahrer vom HSW Team etwas erholen konnten. Die 35 Fahrer umfassende Gruppe harmonierte gut und es kam mir nicht wesentlich langsamer als in der Spitzengruppe vor. Bei einer Ortsdurchfahrt nach ca. 90 km bekamen wir per Zuruf von einem Streckenposten die Info, dass wir eine Minute hinter der Spitze liegen würden. Bis zu diesem Zeitpunkt verlief das Rennen also scheinbar ordnungsgemäß und wir schöpften wieder Hoffnung das Loch nach vorn noch zufahren zu können.
Dann wurde es kurios: drei Begleitmotorräder der Polizei setzten sich vor unsere Gruppe und bremsten uns auf etwa 35km/h runter. Wir bekamen die Info, dass sich die Spitzengruppe auf einmal hinter uns befand und man uns neutralisiert bis diese Gruppe an uns vorbeigefahren ist und wieder alles in der Reihe ist. Die Frage welche Gruppe falsch gefahren ist, konnte auch nach Rennende nicht geklärt werden. Ein Fahrer aus meiner Gruppe fuhr mit einem Garmin, und dessen Aufzeichnung deckte sich mit der vorgegebenen Strecke des Veranstalters. So fuhren wir in gedrosseltem Tempo weiter und warteten auf die eigentliche Spitze. Am Himmel taten sich dunkle Wolken auf und wir wären bei normalem Renntempo auch trocken ins Ziel gekommen. 8 km vor dem Ziel gab es dann aber doch noch den großen Regen und starke Windböen peitschten in das Fahrerfeld. 3 km vor dem Ziel eine letzte Ortsdurchfahrt mit Kopfsteinpflaster, das durch den Regen sehr glatt war, aber von der Spitzengruppe hinter uns war immer noch nichts zu sehen. Passend zum Rennen lag der Banner mit der Flamme Rouge umgeweht neben der Straße und die Begleitmotorräder zogen jetzt vor. So setzte unsere Gruppe zum Zielsprint an und die Geschwindigkeit auf der leicht abschüssigen Straße war schnell wieder bei 50km/h angelangt. 500m vor dem Ziel bremste die Polizei erneut und es wäre beinahe zum Massensturz gekommen. Meine Bremsen reagierten bei dem Regen erstmal überhaupt nicht und ich musste rechts in ein Kiesbett ausweichen.
So rollte unsere Gruppe ziemlich zerpflückt über den Zielstrich. Etwa eine Minute später sprintete der Sieger Christian Müller vom Team Graakjaer als Solist ins Ziel. Unsere Gruppe wurde dann spät am Nachmittag zurückgestuft und ich wurde als 51. (AK 21.) gewertet.
Hier das offizielle Ergebnis.
Ein Bericht von Christian.
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